Auf Grund unterschiedlicher Interessenlagen der Initiatoren dualer Studiengänge gibt es auch verschiedene Studienmodelle. Für die Bundesländer Hessen und Thüringen wurden im Bereich Bauingenieurwesen folgende Modelle entwickelt:
Abiturienten mit allgemeiner Hochschulreife und Schüler mit Fachhochschulreife können in ca. 5 Jahren zwei Abschlüsse erwerben: Ingenieur (Bachelor of Engineering) und Facharbeiter (in einem der folgenden Bauberufe: Maurer/in, Beton- und Stahlbetonbauer/in, Zimmerer/in, Kanal und Rohrleitungsbauer und Straßenbauer/in). Beginn der betrieblichen Ausbildung ist der 01. August des lfd. Jahres und die Dauer der Facharbeiterausbildung beträgt rd. 30 Monate. Das Studium beginnt mit dem Sommersemester (Einschreibung zum 1. Studiensemester) und die Studiendauer beträgt 4,5 Jahre.
Abiturienten mit allgemeiner Hochschulreife und Schüler mit Fachhochschulreife können in ca. 5 Jahren zwei Abschlüsse erwerben: Ingenieur (Bachelor of Engineering) und Facharbeiter (im Beruf Straßenbauer/in).
Grundlage für die Ausbildung im dualen Studiengang Bauingenieurwesen ist der Abschluss eines Lehrvertrages mit einem Bauunternehmen. Mit dem Ausbildungsbetrieb wird eine Zusatzvereinbarung zum Berufsausbildungsvertrag abgeschlossen. Diese berücksichtigt die Besonderheiten der Ausbildung im dualen Studiengang Bauingenieurwesen. Berufsausbildungsvertrag und Zusatzvereinbarung sind mit den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern abgestimmt. Die Praktische Ausbildung erfolgt direkt im Ausbildungsbetrieb sowie im Bildungswerk BAU HessenThüringen e.V, im Aus- und Fortbildungszentrum Erfurt. Die theoretische Ausbildung erfolgt im Rahmen des Studiums an der Universität Kassel.
Die Studierenden schließen bis zum 01.08. des Jahres einen vergüteten Arbeitsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb ab und sind für die Dauer des Bachelorstudiums dort angestellt. Für das Studium werden sie freigestellt, bzw. ihr Arbeitsplatz ist dann die Hochschule. Hieraus erwächst eine Anwesenheitspflicht auch während des Studiums an der FH Erfurt! Für die Immatrikulation an der FH Erfurt müssen die Studierenden die üblichen Zulassungsvoraussetzungen erfüllen. Dies sind Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife bzw. eine besondere Eignung. Außerdem müssen sie einen Arbeitsvertrag bzw. eine entsprechende Bescheinigung des Partnerbetriebes vorlegen und ein 6 wöchiges Vorpraktikum („Kennenlernen“) im Praxisbetrieb absolviert haben (Bewerbung: 15.05. – 31.08. des lfd. Jahres).
Die vorlesungsfreie Zeit verbringen sie regelmäßig in Form von Praktika in ihren Praxisbetrieben. Durch die Ableistung dieser speziellen Praktika erwerben sie Credits („Scheine“) für ihr Studium, d.h. auch die Praktika sind Teil der Ausbildung. Um die Umsetzung der Praktika nach Modulbeschreibung zu gewährleisten, bestellt der Betrieb einen Praxisbetreuer bzw. Mentor. Auch die FH Erfurt weist jedem Studierenden einen Praxisbetreuer zu. Insgesamt erwerben die Studierenden 55 CP von insgesamt 210 CP durch Praktika, dies ist ein Anteil von ca. 26 % am gesamten Studium.